Wir waren beim Altstadtfest und haben mit verschiedenen Menschen gesprochen. Wir haben gefragt:
Glauben Sie, dass man sich als Mensch mit Behinderung in Mölln wohlfühlt?
- Wenn ja, warum?
- Wenn nein, was sollte sich verbessern?
Die folgenden Aussagen geben ausschließlich die persönliche Meinung der Befragten wieder und müssen nicht den Tatsachen oder der Meinung von „Mölln Inklusiv“ entsprechen.
Aufnahme 1)
Ja, weil es gibt da auch Wohnungen, die mit Rollstuhl sind und die ohne Rollstuhl sind. Da kann man auch mit vielen Leuten zusammenwohnen und auch in Wohngruppen wohnen.
Aufnahme 2)
Ja, da kann man bei verschiedenen Veranstaltungen mitmachen. Und vor allen Dingen auch, wenn Menschen mit Behinderung und Erwerbsminderungsrente, dass die auch Minijob machen können.
Aufnahme 3)
Teilweise ja, teilweise nein.
Ja, weil es hier gute Einrichtungen gibt für die Behinderten, also XXX, die machen ja ganz viel.
Und teilweise nein, weil ich denke, so die ganzen Wege und so sind für Rollstuhlfahrer manchmal etwas schwer zu bewältigen. Gerade jetzt in der Stadt ist es katastrophal. Da kann man nicht und das, glaube ich, mindert die Lebensqualität, wenn man nicht überall hinkann mit seinem Rollstuhl, ist es dann eben, dann fühlt man sich nicht so wohl.
Aufnahme 4)
Ich glaube, es gibt gute Möglichkeiten, was zu machen. Dadurch, dass wir viele Inklusionsprojekte auch haben, denke ich mal jetzt so. XXX, XXX zum Beispiel oder auch andere Vereine, die sich doch da auch engagieren. Ich glaube es wird, es ist gut.
Aufnahme 5)
Ich denke schon. Gerade jetzt nach den Umbauten in der Stadt, denke ich, ist es ganz gut. Man kommt überall gut rein, die öffentlichen Verbindungen sind gut, die Geschäfte werden immer weiter dahin ausgebaut. Ich denke schon, dass man sich wohlfühlen kann, auf jeden Fall, in Mölln.
Gibt es irgendetwas, was Sie denken, was noch verbessert werden könnte?
Also dadurch, dass wir ja eine historische Altstadt haben, denke ich schon, dass es noch ein paar Hürden gibt und gerade die Zugänge zu den Geschäften sind manchmal schwierig. Ich denke, da gibt es schon Verbesserungspotential. Aber generell würde ich sagen, so eine 70%-Quote, um sich wohlzufühlen, ist schon erreicht. Aber ich denke, der Zugang zu den Geschäften ist das Wichtigste, was gemacht werden müsste, wenn.
Aufnahme 6)
Bedingt. Gut läuft die Umleitung, also der Markt und alles, aber ich brauche einen PKW. Mit PKW läuft es gut, aber ohne PKW nicht. Jetzt mit der neuen Straße wird es ja leichter, wesentlich besser hier, weil das behindertengerecht ausgebaut wird. Von daher sind wir, wir wohnen in der XXX, also ein bisschen entfernt, aber wir wohnen in der XXX. Für uns ist es dann halt entsprechend günstig, auch hier wieder in Mölln einkaufen zu können. Wenn es so wird, wie es da auf den Bildern ist.
Aufnahme 7)
Das glaube ich nicht. Weil sich das nicht so lohnen würde. Was sollte sich denn verbessern? Das kann ich im Moment so nicht sagen. Aber es müsste sich was verbessern? Ja.
Aufnahme 8)
Momentan nicht durch die Baustelle. Aber sonst sieht das schon ganz gut aus. Man könnte vieles verbessern, Gehwegabsenkung und so weiter. Das sind immer noch manche Sachen, ja. Restaurants. Viele, wo man sagt, kommen wir gar nicht rein. Die wollen die Leute gar nicht haben. Ich habe jahrelang im Restaurant gearbeitet. Treppen, Toilettengänge, das ist immer wieder schwierig zu erreichen und ich weiß nicht, die neue Konzession, ob sie da die Auflagen machen, mehr eben auch barrierefrei zu denken.
Was, denken Sie, läuft schon gut? Die Ansätze sind zu sehen. Man arbeitet daran. Das ist gut so. Woran merken Sie das? An den Gehwegen zum Beispiel. Für uns immer wichtig, wir müssen immer schieben, machen, tun. Und es gibt immer verschiedene Sachen. Es gibt Straßen, die enden plötzlich mit so einem Bürgersteig, das war es dann. Oder die öffentlichen Toiletten zum Beispiel sind schwer zu erreichen. Unten wird das Ding bald abgerissen. Wo sollen wir hin? Also in ein Lokal ist schlecht. Das wollen die nicht so gerne. Kann man verstehen. Manchmal sind die gar nicht ausgerichtet dafür, für einen Rollstuhlfahrer. Bahnhof ist wieder sehr gut. Also es tut sich doch einiges.
Aufnahme 9)
Ja. Weil ich denke, dass wir in Mölln, wir sind ja eine Kleinstadt mit um und bei 20.000 Einwohnern, und wir haben doch für Menschen mit Behinderungen gute Wohnangebote. Viele Wohnangebote für so eine Kleinstadt und Ihr seid ja aktiv, Mölln Inklusiv, da tut sich ja auch was. Und es gibt ja Arbeitsgruppen, wo auch Menschen mit Behinderungen sich gut einbringen können. Ja, das vielleicht so.
Aufnahme 10)
Jein. Wir haben unsere, meine Schwiegermutter hat eine Behinderung und das heißt, sie hat jetzt derzeit Probleme, hier in der Innenstadt einkaufen zu gehen. Also sie ist auf den Rollstuhl angewiesen. Das ist, also vorher hat sie sich sehr wohlgefühlt, weil man überall rangekommen ist. Jetzt durch die Baustelle ist das alles nicht so möglich. Es ist halt auch sehr schwierig, irgendwohin zu kommen. Auch mit Bus und mit der Bushilfe. Mal funktioniert es, mal funktioniert es nicht, dass dort geholfen wird. Was meinen Sie mit Bushilfe? Dadurch, dass sie auf den Rollstuhl angewiesen ist und nicht aufstehen kann, ist sie darauf angewiesen, dass ihr jemand hilft oder die Rampe rauslässt. Und das ist eben nicht immer der Fall.
Und im Jein steck ja auch ein Ja drin. Was läuft Ihrer Meinung nach gut? Also, dass ja generell wird schon Rücksicht genommen. Beispielsweise bei der Apotheke. Dass man eben eine Rampe hat, wo eben auch Gehbehinderte oder dass dort eben gerade die Leute auch den Zugang zur Apotheke haben. Die haben einen Fahrstuhl, dass man eben auch die obersten Etagen eben auch erreichen kann. Das finde ich, läuft gut. Dass in dem Fall zumindest darauf Rücksicht genommen wird, dass die auch alles erreichen können. Aber, wie gesagt, das ist immer ein Ja und ein Nein, ein Jein.
Aufnahme 11)
Ich glaube eher weniger, weil die meisten Menschen einfach darüber kein Wissen haben, was Barrierefreiheit bedeutet. Unter anderem finde ich auch, dass man das halt eben auch richtig machen sollte. Auch große Zufahrten für Rollis, Leute mit Laufbehinderung und sowas. In dem Sinne würde ich sowas schon auch schon für Leute mit sowas, die auch gerade vom Alter her das nicht mehr können, dass die das halt eben richtig machen können.
Aufnahme 12)
Da die Barrierefreiheit in Mölln noch nicht so ausgereift ist, dass man sich wohlfühlen kann, weil man nicht so, sage ich mal, unterwegs sein kann, wie man möchte. Zum Beispiel ich als Rollstuhlfahrer. Gibt es Stellen vielleicht in Mölln, wo Du sagst, da würde ich mir eine Verbesserung wünschen? Ja, zum Beispiel bei den Bordsteinen. Die Bordsteine zum Beispiel gerade hier in Mölln. Ich komme nicht mal über die Straße hier vernünftig. Das ist so bescheiden. Gerade auch beim Einkaufen oder hier zum Altstadtfest. Alleine ist das hier für mich nicht möglich. Ich meine, ok, jetzt kommt noch die Baustelle gerade noch dazu, aber trotzdem sind hier zu wenig abgeflachte Bordsteine. Das ist nicht genug ausgereift in Mölln. Das ärgert mich schon sehr doll und auch sehr lange.
Aufnahme 13)
Ich glaube nicht. Also es gibt Menschen, die haben halt so eine Behinderung und die finden das halt schwer, weil es gibt Häuser, da sind halt keine Fahrstühle und so. Und dann können die halt zum Beispiel, die im Rollstuhl sitzen, halt nicht ins Zimmer halt rein, in die Wohnung.
Ich denke genau das Gleiche. Und es kann ja auch schwerer sein, dass vielleicht auch welche, die keinen Rollstuhl haben, aber vielleicht zum Beispiel das Bein gelähmt ist oder so, dass die mit Krücken laufen oder so. Treppen wären auch ein bisschen schwerer für sie. Und da denkt Ihr, da müsste man was verändern? Ja.
Aufnahme 14)
Ja. Er könnte, also ein Rollstuhlfahrer kann hier perfekt langfahren. Die Wege sind flach und in der Stadt ist ja auch alles flach. Deswegen kann man, können da Rollstuhlfahrer auch gut langfahren.
Aufnahme 15)
Jein. Ja, weil es schöne Erholungsorte gibt und vieles doch schon barrierefrei ist. Aber wenn ich jetzt hier an die Innenstadt denke, die gerade in der Baustelle ist, da wird es dann wieder schwierig mit einem Rolli zum Beispiel durchzukommen. Das ist der Nein-Teil.
Ich komme aus Kiel. Sind Sie manchmal hier in Mölln? Zu Besuch. Haben Sie schon irgendwie einen Eindruck davon? Nee, tatsächlich habe ich das tatsächlich nicht bewertet, also nicht darauf geachtet. Barrierefreiheit ist halt wichtig, aber ich kenne in Mölln gerade den Weg von hier zum Bahnhof und das war es.
Aufnahme 16)
Schwierig. Ja mit Einschränkungen. Was, glauben Sie, ist gut? Das kommt jetzt darauf an, um welche Einschränkung es geht. Was ich in Mölln richtig gut finde ist eigentlich schon mal, je nachdem wie beweglich man ist oder nicht, also wir haben bei uns in der Nähe das XXX. Dass die Busverbindung schon einigermaßen gut geht. Das ist bei uns zum Beispiel alle halbe Stunde. Derjenige, der sich noch agil bewegen kann, gibt ja immer so verschiedene Einschränkungen, kommt schon mal gut in die Stadt. Das ist schon mal schön. Oft finde ich schwierig, so lange Wege, bis man vielleicht mal auf den anderen Gehweg kommt oder so. Die fehlende Absenkung. Was finde ich noch gut? Schwierig, es kommt darauf an, um welche Einschränkung es im Endeffekt geht. Fällt Ihnen etwas ein, wo Sie denken, das sollte verbessert werden? Fahrradwege gibt es schon. An manchen Stellen würde ich mir den einen oder anderen etwas breiteren Fuß- und Radweg wünschen. Damit man sich eben als Fußgänger, Radfahrer oder eben auch Menschen mit Einschränkung, das kann ja ein Gehstock sein, das kann ein Rollstuhl sein, Rollator oder wie auch immer, gefahrloser begegnen kann. Für Kinder würde ich es noch besser finden. Inklusion an der Schule ist groß gesagt, aber ist eigentlich schwierig. Also ich weiß es vom XXX, da gibt es eben einen Fahrstuhl der halt nie in Betrieb ist, weil er auch nicht wirklich funktioniert. Sowas eben. Das geht halt nicht. Also, da können wir reden und reden, wenn wir nichts tun.
Aufnahme 17)
Der XXX sollte sich mal in einen Rollstuhl setzen und mal durch Mölln fahren. Dann merkt der erstmal, wie unbequem das eigentlich ist. Die größten Hindernisse sind immer vom Bürgersteig auf die Straße und auf der anderen Seite wieder hoch. Ist unmöglich. Das hat nichts mit Gegenüberliegen zu tun, sondern die Höhe ist entscheidend. Ich kann mit dem Rollstuhl hier acht Zentimeter Höhe überwinden. Manchmal ist es arg, wenn man durch die Stadt fährt. Ist so. Also wirklich, es sollte sich mal einer, der nicht behindert ist, einen Tag in einen Rollstuhl setzen und mal durch Mölln fahren und dann wird er erstmal sehen, wie schlecht es für Rollstuhlfahrer ist.
Ganz abgesehen von der jetzigen Baustelle. Das ist natürlich, da kann man nichts darüber sagen.
Aufnahme 18)
Kann ich schwer beantworten. Also ich finde, der Kurpark ist hier zum Beispiel sehr schön, aber man hat ja viel diese Holpersteine und so, also jetzt, gerade wenn man im Rollstuhl ist, ist es wahrscheinlich schon schwierig und mit der gesperrten Hauptstraße.
Aufnahme 19)
Ja. Weil ich den Eindruck habe, dass es also gute Gelegenheiten gibt, an denen er sich bewegen kann und an denen er bestimmte Barrieren überwinden kann. Beziehungsweise die Stadt hat auch entsprechende Vorgaben gemacht, sodass er sich leichter bewegen kann. Also so der Zusammenhang.
Aufnahme 20)
Geht. Was glaubst Du, könnte gut sein? Keine Ahnung. Gibt es, was man vielleicht verbessern könnte für Menschen mit Behinderung hier in Mölln? Keine Ahnung.
Aufnahme 21)
Ich finde diese Baustelle hier, diese Maßnahmen sind völlig in Ordnung. Aber für Menschen mit körperlicher Behinderung ist es, glaube ich, eine Zumutung tatsächlich, sich irgendwie durch die Innenstadt zu bewegen und zu den Geschäften zu kommen. Ich finde das tatsächlich unfassbar grenzwertig. Oder vielleicht auch Menschen mit sozialer Angst oder so, das ist alles zu dicht, das ist alles zu eng. Das hätte man vielleicht anders machen sollen. Doch, das wäre so meine Meinung dazu, was so die momentane Situation angeht.
Und haben Sie grundsätzlich noch etwas, was Ihnen einfällt? Was gut läuft oder was man verbessern könnte? Alles? Ich meine, wir sind hier weggezogen. Wir sind eigentlich Möllner gewesen, aber sind tatsächlich weggezogen. Es ist unattraktiv geworden. Was man verbessern könnte, weiß ich gerade nicht so genau, aber Mölln ist unattraktiv geworden. So die letzten paar Jahre.